Grauer Star (Katarakt): Symptome, Ursachen

Der Graue Star – lateinisch Katarakt – ist eine meist durch altersbedingte Stoffwechselveränderungen verursachte Trübung der Augenlinse, die zur Einschränkung der Sehfähigkeit führt.

Symptome, Erscheinungsbild, Ursache des Grauen Star

Grauer Star ist eine weltweit verbreitete Erkrankung, bei der sich die Augenlinse eintrübt und zu reduzierter Sehfähigkeit führt. Unbehandelt kann es zum Totalstar mit vollständiger Erblindung führen. Am verbreitetsten ist der Altersstar (Cataracta senilis), bei dem ein veränderter Stoffwechsel ein Anschwellen und eine Trübung der Augenlinse verursacht.

Typische Symptome des Grauen Star sind je nach Ausprägung Störungen im Nah- bzw. Entfernungssehen. Die Licht- und Blendempfindlichkeit nimmt zu, in fortgeschritteneren Stadien entsteht der Eindruck, die Umgebung wie durch einen Nebel zu sehen.

Grauer Star kann erblich sein, aber auch erworben werden. Faktoren, die Grauen Star hervorrufen können, sind

  • hohe und dauernde UV-Strahlung; Grauer Star ist in sonnenreichen Ländern des Südens stark verbreitet
  • Medikamente, besonders Kortison
  • Krankheiten wie Diabetes oder Neurodermitis
  • Verletzungen des Auges

Auftreten und Formen des Grauen Star

Der Graue Star tritt bei Menschen ab 60 Jahren auf und ist bei fast allen Menschen über 70 Jahren nachweisbar, kann sich aber längere Zeit ohne spürbare Symptome entwickeln. In Regionen mit hoher UV-Strahlung betrifft der Graue Star auch schon jüngere Menschen.

Man teilt den Altersstar in verschiedene Zustände ein:

  • geringe Trübung
  • fortgeschrittener Grauer Star
  • reifer Grauer Star
  • überreifer Grauer Star

Die altersbedingte Trübung hat unterschiedliche Auswirkungen auf die Linse und zeigt daher unterschiedliche Symptome. Man klassifiziert Grauen Star in

  • Rindenstar (Cataracta corticalis)

Diese Form des Grauen Stars tritt bei etwa der Hälfte der Betroffenen auf. Hierbei zerfallen Faserbündel in der Rinde der Linse, in denen sich Wasserspalten bilden und über einen längeren Zeitraum zu speichenförmig angeordneten, grau-weißen Trübungen führen. Folgeerscheinung sind Probleme bei der Fern- und Nahsicht.

  • Kernstar (Cataracta nuclearis)

Der Kernstar betrifft den zentralen Teil der Linse, die sich verhärtet und langsam eine bräunliche Trübung entwickelt. Außerdem nimmt die Brechkraft des Linsenzentrums zu. Das Resultat ist Kurzsichtigkeit mit entsprechend eingeschränkter Fernsicht.

  • subkapsuläre hintere Schalentrübung (Cataracta subcapsularis posterior)

Ein Fünftel der von Grauem Star Betroffenen leidet an einer subkapsulären hinteren Schalentrübung. Dabei entwickelt sich direkt an der hinteren Linsenkapsel eine schnell voranschreitende Trübung, die besonders in Nahbereich zu Sehstörungen führt.

Therapie und Behandlungsmöglichkeiten des Grauen Star

Die Augenlinsen älterer Menschen sehen oft getrübt aus. Daher kann nur der Fachmann einen Grauen Star eindeutig diagnostizieren. Die schmerzfreie und berührungslose Untersuchung mittels Spaltlampe ermöglicht eine verlässliche Identifikation.

Anfangs können die vom Grauen Star verursachten Sehstörungen durch Kontaktlinsen oder Brillen ausgeglichen werden. Sind die Sehstörungen so weit vorangeschritten, dass der Betroffene seine Umgebung nur noch wie durch einen grauen Nebel sieht und sie das Alltagshandeln (Lesen, visuelle Orientierung, Autofahren) beeinträchtigen, wird die getrübte Linsen auf schonende Weise operativ entfernt (Kataraktextraktion) und durch eine Kunstlinse ersetzt. Dabei werden die Augen stets zeitlich versetzt behandelt.

Eine Kunstlinse – zum Einsatz kommen Intraokular- bzw. Multifokalinsen – unterliegt keinerlei alterungsbedingter Funktionseinschränkung und verbessert die Sehfähigkeit dauerhaft. Sollte sich an einem operierten Auge später eine subkapsuläre hintere Schalentrübung bilden, kann sie per Laser behoben werden.

Vorbeugemaßnahmen gegen Grauen Star betreffen nur den Schutz der Augen vor UV-Strahlen durch geeignete Sonnenbrillen. Die Erkrankung kann durch regelmäßige Kontrolluntersuchungen früh erkannt und in fast allen Fällen operativ erfolgreich behandelt werden.