Glaukom Untersuchung
Das Glaukom stellt eine schwerwiegende und chronische Erkrankung dar, deren Behandlung wir gemäß den aktuellen augenärztlichen Leitlinien und nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestaltet haben. Die Diagnose „Grüner Star“ (Glaukom) betrifft ca. 2 Prozent der Bevölkerung Deutschlands. Vor allem Personen ab dem 40. Lebensjahr leiden darunter, wobei die Dunkelziffer bei 50 Prozent, also etwa 800.000 Menschen liegt.
Leitliniengerechte Glaukom Untersuchung
Wir führen spätestens ab dem 40. Lebensjahr grundsätzlich die folgenden Untersuchungen mit Ihnen durch:
- Regelmäßige Messung Ihrer Sehschärfe (Refraktion mit Bestimmung Ihres Visus)
- Regelmäßige Messung Ihrer bereits vorhandenen Sehhilfen
- Hornhautdickenmessung (Pachymetrie)
- Fotografische Dokumentation Ihres Augenhintergrundes (Fundus) mittels des „Optos“ der Weitwinkelfundus-Fotografie
- Regelmäßige Messung des Augendrucks
Bei Verdachtsfällen und familiärer Prädisposition werden zusätzlich angeordnet:
- Gesichtsfeld (Perimetrie)
- Vermessung der Nervenfaserschichtdicke (durch Optische Koheränztomographie (OCT Papille) oder HRT (Heidelberg-Retina-Tomograph)).
Risikofaktoren
Bestehen abgesehen vom Lebensalter in Ihrem Fall besondere Risikofaktoren, sind entsprechend Ihrer individuellen Situation eventuell kürzere Screening-Intervalle notwendig.
Solche Risikofaktoren entstehen beispielsweise bei einer parallel durchgeführten Steroidtherapie (z.B. Cortison), Kopfschmerz oder auch einem eingeschränkten Gesichtsfeld.
Aus diesem Grund werden wir Sie immer wieder fragen, ob Sie weitere Medikamente nehmen, sich anderweitig in Behandlung befinden oder ob Sie aktuelle Beschwerden haben.
Glaukom-typische Veränderungen des zentralen Augenhintergrundes und/oder ein erhöhter intraokularer Druck erfordern zur Bestätigung einer Glaukomdiagnose oder zur Bewertung eines bereits eingetretenen Glaukomschadens eine weitergehende Abklärung.
Kosten der Glaukom Untersuchung
Da noch nicht alle der aus ärztlicher Sicht empfohlenen Glaukom Untersuchungen durch die Versicherer bezahlt werden, richten Sie sich bitte vorab darauf ein, dass wir Ihnen diese teilweise in Rechnung stellen müssen.
Wir klären Sie in unseren persönlichen Gesprächen vorab genauestens auf, welche Leistungen von Ihrer Versicherung bereits übernommen werden und welche Untersuchungen Sie noch selbst tragen müssen. Einige der oben aufgeführten Untersuchungen werden von Seiten der Versicherer leider erst mit der Diagnosestellung „Glaukom“ übernommen.
Bitte beachten Sie, dass Sie für einzelne der turnusgemäßen Glaukom Untersuchungen weniger Zeit, für andere jedoch recht viel Zeit einplanen müssen. Wenn wir Ihren nächsten Termin gemeinsam planen, sagen wir Ihnen gern, wie viel Zeit Sie dafür etwa einplanen sollten.
Ziel
- Früherfassung von Risikofaktoren für ein Glaukom
- Verhinderung eines Sehnervenschadens
- Erhaltung des Sehvermögens
Untersuchungsintervalle
- Vorsorgeuntersuchungen ohne diagnostiziertes Glaukom
- 40 – 64 Jahre: alle 3 Jahre
- ab 65 Jahre: alle 1-2 Jahre
- Untersuchungen bei bereits diagnostiziertem Glaukom oder familiärer Prädisposition
- Altersunabhängig: Jährlich
- Augendruckkontrolle: alle 3 Monate