Makulaloch (Makulaforamen)

Ein Makulaforamen ist ein Netzhautloch, das sich im Bereich des schärfsten Sehens bildet und zu starken Sehbeeinträchtigungen führt.

Symptome, Erscheinungsbild, Ursache des Makulaforamen

Ein Makulaforamen oder Netzhautloch macht sich durch eine drastische Verschlechterung des scharfen Sehens bemerkbar. So entsteht beispielweise beim Lesen der Eindruck fehlender Buchstaben; es kann aber auch zur Wahrnehmung eines grauen Flecks kommen, der sich immer an der Stelle zu befinden scheint, die das Auge fixiert.

Ursache ist ein Loch in der Netzhaut (lat. foramen = Loch), das sich im Bereich der Makula bildet. Dieser kleine Bereich wird auch gelber Fleck genannt und verfügt in der zentral gelegenen Sehgrube über die größte Dichte an zapfenförmigen Photorezeptoren, die für das scharfe Sehen zuständig sind. Erleidet die Netzhaut hier einen Schaden, ist nur noch orientierendes (peripheres) Sehen möglich.

Als Ursache für die Bildung eines Makulalochs wird eine altersbedingte Wechselwirkung zwischen dem den Augapfel ausfüllenden Glaskörper und der Netzhaut vermutet. Der Glaskörper beginnt zu schrumpfen, es entstehen Zugkräfte, die die Netzhaut belasten und die Bildung des Makulaforamen begünstigen. Auch stumpfe Einwirkung auf den Augapfel – etwa in Form einer Prellung – kann zu einem Makulaforamen führen.

Auftreten und Formen des Makulaforamen

Ein Makulaforamen kann anfangs nur einige Schichten der Netzhaut betreffen (Makulaschichtforamen) und wird vom Patienten dann meist noch nicht bemerkt. Erst wenn es alle Netzhautschichten betrifft (durchgreifendes Makulaforamen), stellen sich erste Symptome ein. Ein Makulaforamen kann sich im Lauf der Zeit vergrößern und die Sehfähigkeit immer stärker einschränken. Es ist eine der Ursachen für eine epiretinale Gliose, bei der sich eine Membran über der Makula bildet und das Sehen stark beeinträchtigt. Im Rahmen der Makulaforamen-Operation wird auch die epiretinale Gliose behoben.

Therapie und Behandlungsmöglichkeiten des Makulaforamen

Der Augenfacharzt diagnostiziert ein Makulaforamen bei der Untersuchung des Augenhintergrundes mittels Spaltlampe. Besteht aufgrund der Symptome der Verdacht, dass ein Netzhautloch vorliegt, kann im Rahmen einer optischen Kohärenztomographie (OCT) der Sehnervkopf schmerzfrei per Laser abgetastet und dreidimensional abgebildet werden.

Ein Makulaforamen kann in den meisten Fällen erfolgreich operativ behandelt werden. im Rahmen einer Vitrektomie wird der Glaskörper entfernt und der Zug auf die Ränder des Netzhautlochs durch Operation des entsprechenden Bindegewebes behoben. Anschließend wird der Augapfel mit Gas gefüllt. Dieses übt einen Druck auf die Netzhaut aus, der zur Schließung des Makulaforamen führt. In manchen Fällen wird statt des Gases Silikonöl eingesetzt. Die Sehkraft stellt sich erst langsam über mehrere Wochen wieder her, wenn körpereigenes Augenwasser das Gas ersetzt. Unter optimalen Bedingungen – und wenn das Makulaforamen so zeitig wie möglich operiert wird – ist die fast vollständige Wiederherstellung des Sehvermögens möglich. Eine deutliche Verbesserung kann sogar auch dann erzielt werden, wenn das Makulaforamen bereits seit längerer Zeit besteht.